Jetzt wird es ernst. Es stehen Gehaltsverhandlungen an. Du hast Deine Ausbildung oder Dein Studium beendet. Es steht ein Übernahme- oder Einstellungsgespräch an. Und dann kommt eine der wichtigsten Fragen in diesem Gespräch: „Welches Einstiegsgehalt haben Sie sich vorgestellt?“ Oft wird dann rumgedruckst und der Arbeitgeber hat gewonnen. Er sagt eine Zahl und Du stimmst zu, weil Dir auch nichts Besseres einfällt. Damit es gar nicht erst soweit kommt heißt es sich gut vorzubereiten.
Gehaltsverhandlungen – Vorher überlegen wie viel!
Wichtig ist, dass Du Dir vor dem Gespräch zu Gehaltsverhandlungen ganz genau überlegst wie viel Du verdienen möchtest. Also was meinst Du wie hoch Dein eigener Marktwert ist? Dabei können Dir Statistiken helfen. Zum Beispiel auf der Seite der Hans Böckler Stiftung findest Du Durchschnittsgehälter zu verschiedenen Ausbildungsberufen. Auf der Seite von Staufenbiel kannst Du Dir als Akademiker Informationen zu Deinem Gehalt suchen.
Gehaltsverhandlungen – Deine Argumente
Du solltest erst einmal ein Brainstorming machen. Überlege Dir welche Argumente für Dich sprechen. Dann suchst Du Dir die drei besten Argumente raus. Im Gespräch bringst Du dann als erstes Dein drittbestes Argument, dann Dein zweitbestes und wenn der Arbeitgeber all seine Bedenken geäußert hat, Dein bestes Argument. Somit hast du die bessere Chance, weil der Arbeitgeber schon seine besten Gegenargumente gebracht hat.
Mögliche Argumente: Gute Abschlussprüfung, Fortbildungen, Praktika, Referenzen, charakteristische Eigenschaften etc..
Gehaltsverhandlungen – Dein Spielraum
Ok, Du hast Dir überlegt welches Gehalt Du gerne beziehen möchtest und weißt wie Du dies auch begründen kannst. Auf Deine Gehaltsvorstellung absolut zu bestehen ist jetzt die falsche Taktik. Du solltest immer ca. 10% mehr als den realistischen Wert angeben. So kannst Du noch runtergehen und der Arbeitgeber sieht, dass Du zu Verhandlungen bereit bist.
Gehaltsverhandlungen – Sturer Arbeitgeber
Der Arbeitgeber rückt von seinem Angebot in der Gehaltsverhandlung kein Stück ab? Dann kannst Du noch versuchen andere Leistungen heraus zu kitzeln. Zum Beispiel: Monats-Busticket, Tankgutscheine, Beitrag für den Sportverein etc. Diese Zusatzleistungen können natürlich auch noch zusätzlich zu dem bereits hart erkämpften Gehalt verhandelt werden.
Gehaltsverhandlungen – Weitere Tipps
- Bitte trage trotz allen guten Leistungen und Referenzen in den Gehaltsverhandlungen nicht so dick auf. Der Arbeitgeber kennt Deine Ergebnisse und Du musst ihm diese nicht noch auf die Nase reiben. Dadurch wirkst du überheblich und er wird sich schwerer überzeugen lassen.
- Versuche keine Erpressungen á la „Wenn ich das nicht bekomme, dann gehe ich!“
- Feilsche nicht um 50 EUR. Frage dann lieber nach den bereits benannten Zusatzleistungen.
- Bettel auf keinen Fall um Mitleid. „Wissen Sie eigentlich wie hoch die Wohnungsmieten sind?“ Überzeuge Deinen Gegenüber lieber mit sachlichen Argumenten.
Brutto/Netto
Das Bruttogehalt siehst Du nur in Deinem Arbeitsvertrag oder auf Deiner Gehaltsabrechnung. Außerdem wird in Gehaltsverhandlungen immer über das Bruttogehalt verhandellt. Diesen Betrag bekommst Du allerdings NICHT auf Dein Konto überwiesen. Denn von diesem Betrag werden noch Abzüge getätigt, wie die Lohnsteuer, die Kirchensteuer, der Solidaritätszuschlag, die Beiträge zur Rentenversicherung, zur Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung.
Netto
Das Nettogehalt ist also der Betrag, von dem bereits alle Sozialversicherungsbeiträge abgezogen wurden. Diesen Betrag bekommst Du dann auch auf Dein Konto überwiesen. Außer es werden sofort Beträge z.B. für die Betriebsrente abgezogen, dann bekommst Du natürlich einen geringeren Betrag überwiesen. Wenn Du also Deinem Kumpel erzählen willst wieviel Du verdienst, nennst Du ihm das Nettogehalt (natürlich inklusive des Betrages für die Betriebsrente).
Berechne Dein Nettogehalt
Berechnen Sie mit unserem Gehaltsrechner kostenlos und völlig anonym
Ihr Nettogehalt. So können Sie zum Beispiel schon vor der nächsten
Gehaltsverhandlung in Erfahrung bringen, wie
viel von der Brutto-Gehaltserhöhung nach dem Abzug von Lohnsteuer und
Sozialversicherungsbeiträgen netto auf dem Bankkonto ankommt.